30 Jahre Harter

Wie so viele Erfolgsgeschichten begann auch die von Harter ganz simpel in einer Garage – mit der Vision einer alternativen Trocknungstechnologie von Firmengründer Roland Harter im Jahr 1991. Heute ist die Harter GmbH ein mittelständisches Unternehmen mit 80 Mitarbeitern und 3 Produktionshallen auf einem Firmenareal von 22 000 m2, die ihre Trocknungssysteme weltweit und in unterschiedlichsten Branchen erfolgreich vertreibt.

Der neuen Art der Trocknung lag folgende technische Idee zugrunde: niedrige Temperaturen, extrem trockene Luft und ein lufttechnisch geschlossenes System. Die Vision wurde Wirklichkeit. Binnen kürzester Zeit verkaufte Harter eine Vielzahl der ersten entwickelten Trockner im deutschsprachigen Raum. Diese wurden anfänglich für die Abfallwirtschaft eingesetzt. Wenige Jahre später machte sich der heutige Geschäftsführer und Gesellschafter Reinhold Specht daran, dieses Trocknungsverfahren für den minutiösen Einsatz in Produktionsprozessen weiterzuentwickeln: die große Airgenex®-Serie war geboren. Dieses System war so flexibel aufgebaut, dass es für alle Prozessarten geeignet war. Eingesetzt wurde es nach der Oberflächenveredelung – der Heimatbranche von Harter.

Doch die Besonderheiten dieser Art der Trocknung drangen auch zu anderen Industriebereichen durch. Der Nutzen einer Niedertemperaturtrocknung ohne Abluft erschien einem renommierten Pharmaunternehmen groß. Harter, stets innovationsfreudig, war und ist offen für jede neue Herausforderung und Weiterentwicklung. Somit erfolgte nach einer intensiven Entwicklungszeit 2010 mit der Systemvariante Airgenex®med 2010 der Markteintritt in die Pharmaindustrie. 2012 folgte mit Airgenex®food die Lebensmittelbranche. Mit einem weiteren Pilotprojekt 2015 entstand für Harter abermals ein neues Standbein: die Trocknung von Medizinalhanf. Viele Jahre lang ging es um die Trocknung von sog. Haftwasser, also Feuchte, die sich auf Oberflächen ansammelt. Mit pharmazeutischen Produkten und Medizinalhanf trat nun die Trocknung von Wirkstoffen auf die Bühne.

Bereits kurz später folgte der nächste Meilenstein. Die in allen Trocknern integrierte Wärmepumpentechnik wurde 2017 von staatlicher Seite als förderfähige Technologie eingestuft. Seitdem erhalten Kunden im deutschsprachigen Raum Fördergelder für den Einsatz dieser CO2-sparenden Trocknung. Die Trocknungstechnologie von Harter ist in vielen Branchen einzigartig; die staatlichen Förderungen unterstreichen ihre Besonderheit zusätzlich.

So wuchs das Unternehmen über die Jahre hinweg und bezog 2001 das jetzige Firmengelände in Stiefenhofen, auf dem alle Fachabteilungen eng zusammenarbeiten. Fest verankert in seiner Allgäuer Heimat bietet Harter 7 verschiedene Ausbildungsberufe an und sorgt somit für substanziellen Nachwuchs. Die jungen Fachkräfte werden nach erfolgreichem Abschluss alle übernommen, sodass das große Know-how des Trocknungsanlagenbaus immer weitergegeben wird. Aktuell werden u. a. 2 große Projekte umgesetzt – Trockner für künstliche Lungen und für Dialysegeräte. Auch die Tierfutterindustrie läuft Sturm: Aufgrund der in der Corona-Krise vielen angeschafften Hunde und Katzen kommen die Hersteller mit Aufträgen kaum zurande. Davon profitiert auch Harter.

Eigentürmer des Unternehmens sind Prokuristin Ursula Harter und Geschäftsführer Reinhold Specht. Seit 2021 ebenfalls als Geschäftsführerin in der Harter GmbH tätig ist Regina Mader.

Oben: Das Harter-Betriebsgelände mit der neuen Inbetriebnahmehalle. Unten: Ursula Harter (Gesellschafterin) und Reinhold Specht (geschäftsführender Gesellschafter) (Quelle: Harter).

Weiterführende Informationen:

Harter GmbH
88167 Stiefenhofen (Germany)
Tel.: (+49) 08383-9223-0
E-Mail: info@harter-gmbh.de
www.harter-gmbh.de

pharmind 2021, Nr. 9, Seite 1260