SCHOTT Pharma – Medikamente sicher aufbewahren und verabreichen
Welche bedeutende Rolle die Pharmaindustrie für unsere Gesellschaft spielt, hat spätestens die jüngste Vergangenheit gezeigt. Und auch in der Zukunft – weit über die COVID-19-Pandemie hinaus – werden die Anforderungen an die Pharmaindustrie steigen.
Mit stetig neuen Medikamenten, neuen Wirkstoffen und neuen Zusammensetzungen erhöhen sich auch die Anforderungen an pharmazeutische Verpackungen. Denn selbst die besten Medikamente können den Patienten nicht erreichen, wenn sie nicht sicher verpackt sind. Als ein globaler Markt- und Innovationsführer für Pharmalösungen, um Medikamente sicher aufzubewahren und zu verabreichen, fokussiert sich SCHOTT Pharma auf injizierbare Arzneimittel. Seit fast 100 Jahren tragen die Produkte des Unternehmens dazu bei, Patienten auf der ganzen Welt mit lebenswichtigen Medikamenten zu versorgen. Rechnerisch erhalten jede Minute über 25 000 Menschen weltweit eine Injektion mit einem Medikament, das in eines der Produkte von SCHOTT Pharma abgefüllt wurde.
Bewährte wissenschaftliche Methoden bilden das Fundament der Arbeit sowie des gesamten Produktportfolios des Unternehmens. Dieses reicht von hochwertigen Fläschchen (Abb. 1) über Glas- und Polymerspritzen bis hin zu Karpulen und Ampullen. Rund 13 Milliarden Produkte produziert das Unternehmen jedes Jahr und bedient damit auch neueste Medikamentenkategorien wie mRNA-basierte Arzneimittel und Biopharmazeutika. Mit 17 hochmodernen Werken in Europa, Nord- und Südamerika und Asien ist das Unternehmen in allen wichtigen Pharma-Märkten vertreten.
Abbildung 1
SCHOTT Pharma früher und heute
SCHOTT Firmengründer Otto Schott gilt als Erfinder des Spezialglases und Wegbereiter der Spezialglasindustrie. Mit seinen bahnbrechenden Glasentwicklungen verankerte er vor über 130 Jahren den Pioniergeist tief in der DNA des Unternehmens.
Schon um 1890 wurde Borosilikatglas von Otto Schott entwickelt. Das Spezialglas wird seither als der Goldstandard in der Industrie anerkannt, um Medikamente sicher aufzubewahren und zu verabreichen. Im Jahr 1923 stellte der Konzern zum ersten Mal pharmazeutische Container her. Ab 2002 erweiterte SCHOTT seine Materialkompetenz um eine Kunststoff-Innovation. Als weltweit erstes Unternehmen fertigte man vorfüllbare Spritzen aus dem Hightech-Polymer Cyclo-Olefin-Copolymer (COC).
Was als Pharma-Sparte des internationalen Technologiekonzerns SCHOTT begann, ist seit dem Jahr 2022 ein eigenständiges Unternehmen. Entlang seiner Wachstumsstrategie gründete man die Sparte im Aug. 2022 in das alleinstehende Unternehmen SCHOTT Pharma AG & Co. KGaA aus. Indem das Geschäft mit Pharmaverpackungen auf eigene gesellschaftsrechtliche Beine gestellt wurde, eröffnen sich dem Unternehmen eine Vielzahl von Optionen, um in Zukunft noch schneller organisch und anorganisch zu wachsen und von der positiven Entwicklung des globalen Pharmamarkts zu profitieren.
Wachstum in einem dynamischen Umfeld
SCHOTT Pharma ist gut aufgestellt, um fortlaufend neue Potenziale zu erschließen. Wie die Arzneimittelherstellung selbst unterliegt auch deren Verpackungslösung strengsten Regularien. In diesem Umfeld gehört das Unternehmen mit seinem konsequenten Qualitätsanspruch und seiner Innovationskraft zu den Top-Playern. Als integraler Bestandteil des SCHOTT Konzerns profitiert SCHOTT Pharma von einer integrierten Lieferkette: Der Konzern ist z. B. der weltweit größte Produzent von Borosilikatglas, aus dem das Pharma-Tochtergeschäft u. a. pharmazeutische Container herstellt.
Um der wachsenden Nachfrage zu begegnen, erweitert das Unternehmen kontinuierlich seine Produktionskapazitäten: Im badischen Müllheim hat eine neue Produktionsstätte für vorfüllbare Polymerspritzen den Betrieb aufgenommen und ein neues Werk für Glasspritzen in Ungarn befindet sich im Bau. In den USA plant das Unternehmen die Kapazitäten für hochwertige Steril-Fläschchen zu verdreifachen und in China erfolgte der Spatenstich für neue Produktionsgebäude.
Fokus auf hochwertige Lösungen
Damit lebenswichtige Medikamente die Menschen sicher erreichen, sind spezielle Verpackungslösungen notwendig. Bei SCHOTT Pharma arbeiten rund 4 800 Menschen aus über 65 Nationen jeden Tag daran, einen Beitrag zur weltweiten Gesundheitsversorgung zu leisten. Dabei spielen High-Value-Solutions eine tragende Rolle. Hierzu zählen die SCHOTT iQ®-Plattform (Abb. 2), Spritzensysteme aus Polymer und beschichtete Fläschchen-Lösungen.
Abbildung 2
Vorsterilisierte Verpackungslösungen für die kommerzielle Abfüllung von Medikamenten
Mit den sterilen Plattformen SCHOTT iQ® aus Borosilikatglas und SCHOTT TOPPAC® aus dem Hochleistungskunststoff COC hat man Lösungen geschaffen, mit der Pharmaunternehmen sofort mit dem Abfüllprozess beginnen können, ohne die Medikamentenverpackung aufwändig aufzubereiten. Diese werden „ready-to-use“ (RTU) geliefert, also gewaschen und vorsterilisiert. Mit diesen verbrauchsfertigen und hochqualitativen Produktlösungen können Pharmaunternehmen Zeit und Kosten sparen. So fallen für Pharmaunternehmen z. B. weniger Investitionen an, da keine eigene Infrastruktur etwa für Waschmaschinen oder Depyrogenisierungsöfen mehr benötigt wird. Sterile Produktlösungen von SCHOTT Pharma werden daher von Pharmazeuten und Lohnherstellern in allen Regionen der Welt millionenfach sicher eingesetzt. Hierdurch setzt das Unternehmen Standards für die Abfüllung von Medikamenten, ob im Rahmen von klinischen Studien oder auch in kommerziellen Formaten. Aufgrund der standardisierten Sekundärverpackung (Tub-/Nest-System) lassen sich verschiedene Packmittelsysteme, wie Fläschchen, Spritzen oder Karpulen zudem auf einer Linie abfüllen. Hierdurch können Pharmaunternehmen eine Linie mehrfach nutzen, die Investitionen weiter reduzieren und die Umrüstzeiten verkürzen. Pharmaunternehmen können sich so auf ihr Kerngeschäft – das Entwickeln und Herstellen der Medikamente – konzentrieren, ganz im Sinne der Patientensicherheit.
Fläschchen mit innovativen Funktionen
Glasfläschchen von SCHOTT Pharma lassen sich mit speziellen Funktionen erweitern – je nachdem, welche Anforderungen das entsprechende Medikament an die pharmazeutische Aufbewahrungslösung stellt. So verfügen die Fläschchen in der Ausführung EVERIC® pure über eine chemisch besonders homogene innere Oberfläche. EVERIC® strong bedeutet, dass sie dank einer verbesserten Geometrie besonders widerstandsfähig gegen Stöße und Drücke während des Abfüllprozesses oder auf dem Transportweg sind. Bei EVERIC® smooth sorgt eine Außenbeschichtung dafür, dass die Fläschchen möglichst unversehrt durch den Produktionsprozess gelangen. Darüber hinaus verringert sich auch deutlich die Partikelbildung, die entstehen kann, wenn Pharmafläschchen auf den Abfülllinien aneinander reiben. EVERIC® care wiederum bietet mithilfe einer inneren Beschichtung eine Lösung zum Schutz der Stabilität hochempfindlicher Arzneimittel auch in hohen pH-Bereichen. So werden Behälter verfügbar, die zu hochspezifischen Abfüllprozessen und Medikamentenrezepturen aller Formen passen.
Vorfüllbare Spritzensysteme aus Hightech-Polymer
Neben Borosilikatglas nutzt SCHOTT Pharma seit vielen Jahren u. a. den Hightech-Polymer COC für die Spritzenherstellung. Bei hochwertigen vorfüllbaren Kunststoffspritzen ist das Unternehmen einer der Pioniere und verfügt über eine patentierte Technologie für die Silikonisierung der Innenseite des Spritzenkörpers. Die Polymerspritzen sind bruchfest und leicht, dabei transparent wie Glas, und verfügen über gute Barriereeigenschaften, d. h., es werden keine Ionen und Schwermetalle freigesetzt. Die hohe Feuchtigkeitsbarriere des Hightech-Polymers COC ermöglicht auch in kleinen Behältern eine langfristige Lagerung der Injektabilia. Die COC-Spritzen werden wie Glasspritzen steril in Nestern und Tubs ausgeliefert und sind als Teil einer vorvalidierten Gesamtlösung verfügbar. Eingesetzt werden sie zur Verabreichung von sensiblen Biopharmazeutika oder hochviskosen Arzneimitteln sowie in der Notfallmedizin. Mit einem breiten Portfolio an Glas- und Polymerspritzen deckt SCHOTT Pharma alle Anforderungen der Branche aus einer Hand ab.
Wissenschafts-Powerhouse
Innovationen entstehen nicht von allein, sondern bedürfen aktiver Ansätze, um sie zu verwirklichen. So verfolgt SCHOTT Pharma immer wieder neue Wege, um die Pharmaindustrie voranzutreiben und gemeinsam mit seinen Kunden neue Lösungen für die Medikamente der Zukunft zu entwickeln, um zur Gesundheit der Menschen beizutragen. Die 30 führenden Pharmahersteller – viele davon seit über 10 Jahren – und insgesamt über 1 700 Kunden arbeiten hierfür mit SCHOTT Pharma zusammen.
Auf Grundlage seiner umfangreichen Research & Development(R&D)-Kapazitäten (Abb. 3) und von über 900 eigens entwickelten Patenten und Technologien ist das Unternehmen ein wichtiger Wegbereiter für Medikamente der nächsten Generation. Dabei unterstützen die angebotenen Lösungen modernste Behandlungen: Über 40 % neuer Biopharma-Medikamente werden aus Produkten von SCHOTT Pharma verabreicht. Dazu gehören Arzneimittel auf Basis neuester Technologien, wie z. B. mRNA-Produkte.
Abbildung 3
Lösungen zum Schutz neuester Medikamentenkategorien
mRNA-basierte Arzneimittel und Biopharmazeutika versprechen neue Ansätze in der Medizin: Sie sind effizienter und können schneller sowie kostengünstiger skaliert und für verschiedene Indikationen oder Therapien modifiziert werden als herkömmliche pharmazeutische Verpackungslösungen und Verabreichungssysteme. Pharmaunternehmen investierten allein im Jahr 2021 rund 8 Mrd. Euro in mRNA-Technologien und -Produkte. Gleichzeitig stellen mRNA-Produkte besondere Anforderungen an die Systemlösungen, um sicher bei dem einzelnen Patienten anzukommen: Sie erfordern u. a. besonders niedrige Lager- und Transporttemperaturen. Mit seinen vorfüllbaren Polymerspritzen bietet SCHOTT Pharma z. B. derzeit nach eigenen Unternehmensangaben das einzige Verabreichungssystem für mRNA-Medikamente, das bei –80 °C lagerfähig ist.
Partnerschaften als strategischer Wettbewerbsvorteil
Nur durch eine intensive und vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen Pharmaunternehmen, Verpackungsherstellern, Elastomer-Produzenten, Maschinenbauern und Device-Herstellern werden der stetig steigende Bedarf und die wachsenden Anforderungen in der pharmazeutischen Industrie gemeistert.
Die zunehmende Unsicherheit von globalen Lieferketten und die rasante Weiterentwicklung neuer Medikamente machen industrieübergreifende Partnerschaften zwingend nötig. Die Arbeit in solchen Kooperationen ist erfolgskritisch, um Packmittelinnovationen entwickeln zu können, die es dem Pharmazeuten erlauben, Medikamente schneller, in besserer Qualität und mit erhöhter Patientensicherheit auf den Markt zu bringen.
SCHOTT Pharma schließt Partnerschaften mit Unternehmen entlang der gesamten Wertschöpfungskette der Pharmaindustrie. So auch mit Ypsomed, einem führenden Entwickler und Hersteller von Injektions- und Infusionssystemen für die Selbstmedikation. Das Unternehmen hat die wachsende Bedeutung des Homecare-Sektors frühzeitig erkannt und arbeitet nun gemeinsam mit Ypsomed an einer Komplettlösung zur subkutanen Selbstverabreichung hoher Medikamentenvolumina. Pharmakunden erhalten so eine geprüfte und dokumentierte Gesamtlösung und können sich auf ihr Kerngeschäft konzentrieren. Die Lösungen, die die Partner gemeinsam entwickeln, ermöglichen es Patienten außerdem, auch biologische Arzneimittel der nächsten Generation zu Hause selbst zu verabreichen.
SCHOTT Pharma Services
Services ergänzen gezielt das Produktportfolio von SCHOTT Pharma. Das Unternehmen hat bei pharmazeutischen Lösungen zur sicheren Aufbewahrung (Abb. 4) und Verabreichung von Medikamenten in den letzten Jahrzehnten ein umfangreiches Wissen über Materialien, Produkte und Prozesse sowie deren Analyse aufgebaut. Die Services unterstützen Pharmaunternehmen mit einem breiten Portfolio an Analytik-Dienstleistungen bei der Risikobewertung ihrer Arzneimittel, die diese auf Basis von bestimmten Tests und Untersuchungen erstellen müssen. Dazu gehören u. a. Studien zur Wechselwirkung von Medikamenten und Packmitteln, Bruch- und Behälterfestigkeitsanalysen sowie Systemfunktionstests, wie z. B. Behälterdichtigkeit oder auch sog. Extractables & Leachables(E&L)-Studien. Anhand dieser Tests und Analysen lassen sich potenzielle Risiken bewerten. Gleichzeitig bieten sie Pharmazeuten hilfreiche Informationen, um Strategien zur Vermeidung zukünftiger Risiken abzuleiten.
Abbildung 4
Verantwortung für Gesellschaft und Umwelt
Nicht nur die Anforderungen der Medikamente an pharmazeutische Verpackungen und Verabreichungssysteme steigen kontinuierlich. Auch soziale und ökologische Herausforderungen beeinflussen die Pharmaindustrie. SCHOTT Pharma ist sich dieser Herausforderungen bewusst und nach wie vor tief verwurzelt in den verantwortungsvollen Unternehmenswerten, die dessen Gründer Otto Schott bereits vor über 130 Jahren vorlebte.
Mehr als 40 % der Mitarbeitenden sind Frauen, sie haben 30 % aller Führungspositionen inne. Als Unternehmen der Carl-Zeiss-Stiftung setzen sich der SCHOTT Konzern und alle Tochterunternehmen nachhaltig für Gesellschaft und Umwelt ein. In diesem Sinne hat sich SCHOTT Pharma verpflichtet bis 2030 klimaneutral zu werden. Alle Standorte nutzen 100 % Ökostrom. Die CO2-Emissionen (Scope 1 und 2) des SCHOTT Konzerns wurden seit 2020 bereits um 60 % gesenkt.
Korrespondenz:
SCHOTT Pharma AG & Co. KGaA
Corporate Headquarters
Hattenbergstr. 10
55122 Mainz (Germany)
www.schott-pharma.com