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Reinigung und Desinfektion im pharmazeutischen Betrieb

Timo Krebsbach (Hrsg.), Reinigung und Desinfektion im pharmazeutischen Betrieb, Editio Cantor Verlag, Aulendorf, 1. Aufl. 2021, 304 S., Softcover, ISBN 978-3-87193-486-5, Preis: 72,76 Euro

Wie der Herausgeber Dr. Krebsbach schon im Vorwort betont, hat sich seit der Corona-Pandemie die Bedeutung der Hygiene tief ins allgemeine Bewusstsein der Bevölkerung eingegraben. Im pharmazeutischen Betrieb blickt man hier auf eine bereits mehr als ein Jahrhundert währende gesteigerte Sensibilität, man denke nur an die fatalen Folgen von Unsterilitäten bei Injectabilia. Gottlob sind diesbezügliche mikrobiologische Zwischenfälle bis auf Einzelvorkommnisse im Krankenhausbereich (s. Fälle im Uniklinikum Mainz) im deutschsprachigen Raum angesichts der sonstigen Lebensrisiken praktisch nicht existent. Wir alle wissen, was nach Produktion und Kommissionierung – gerne auch in der Hand (!) vermeintlich kundiger Ärzte und ärztlichen Hilfspersonals – passiert/passieren kann.

Das vorliegende Praxisbuch bietet einen sehr guten Überblick über Themen, die die pharmazeutische Hygiene umtreiben. Es behandelt regulatorische und andere Grundlagen von Reinigung und Desinfektion ebenso wie Hygienic Design, Umgebungsmonitoring, Reinigungsvalidierungen, Sanitisierung und Aufrechterhaltung des Validierungsstatus. Dabei liefern insbesondere die Experten aus der Herzkammer der pharmazeutischen Antiseptik reichlich bebilderte Einblicke. Hilfreich erweist sich eine tabellarische Synopsis wichtiger Regularien zum Thema, auf dass sich niemand verheddere.

Fußnote: Verlagstext und Vorwort wollen explizit kein „Wischiwaschi“-Buch vorlegen. Dabei gehört doch die Reinigungs-Mechanik (vulgo: Wischiwaschi) existenziell zum viel strapazierten SINNERschen Kreis! Aber das war – so viel ist sicher – auch ganz anders gemeint.

Insgesamt zweifelsohne ein wertvoller, erschwinglicher und lesenswerter Band, der die „ausgelagerte oder (Zusatz-)Festplatte“ von Herstellungsleitern, Betriebshygienikern, Hygienebeauftragten, Betriebsingenieuren und Validierungsverantworlichen vortrefflich bereichern kann.

Dr. Gero Beckmann Institut Romeis Bad Kissingen
pharmind 2022, Nr. 11, Seite 1320