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Boehringer-Ingelheim-Preis 2012
Der mit insgesamt 30 000 Euro dotierte Boehringer-Ingelheim-Preis 2012 für innovative medizinische Forschung geht an Wissenschaftlerinnen der Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, die Immunologin Dr. Nadine Prinz und die Biologin Dr. Kordula Kautz-Neu. Dr. Prinz erforscht das Antiphospholipid-Syndrom (APS), eine der häufigsten Autoimmunerkrankungen, die Thrombosen und Fehlgeburten verursachen kann. Sie wies erstmals nach, wie sich das Immunsystem beim APS selbst fälschlicherweise in Alarm versetzt. Sie entdeckte einen bisher unbekannten Signalweg, durch den vom Körper gebildete so genannte Antiphospholipid-Antikörper Zellen des Immunsystems stimulieren. Die Forschungserkenntnisse von Dr. Kautz-Neu könnten ein Ansatz zur Entwicklung eines Impfstoffes gegen Leishmaniasis sein – laut WHO eine der weltweit bedeutendsten Infektionskrankheiten. Sie fand heraus, dass die so genannten Langerhanszellen (LZ) in der äußersten Hautschicht bei der Leishmaniasis nicht als Wächter fungieren. Statt wie bei anderen Infektionen die schützenden Effektor-T Zellen des Immunsystems zu aktivieren, unterdrücken die LZ deren Funktion.
Nach Auffassung des Wissenschaftliche Vorstands der Universitätsmedizin Mainz, Univ.-Prof. Dr. Dr. Reinhard Urban, zeichnen sich beide Arbeiten dadurch aus, dass sie wichtige Erkenntnisse in der Grundlagenforschung liefern, die zu neuen therapeutischen Ansätzen führen könnten. Der Boehringer-Ingelheim-Preis für hervorragende wissenschaftliche Leistungen auf dem Gebiet der klinischen und der theoretischen Medizin wird seit 1969 vergeben. Eine Fachjury der Universitätsmedizin Mainz wählt die Preisträger aus, die Boehringer Ingelheim Stiftung dotiert den Preis seit 1995.
V.l.n.r.: Peter E. Geipel, Mitglied des Vorstands der Boehringer Ingelheim Stiftung; Dr. Claudia Walther, Geschäftsführerin der Boehringer Ingelheim Stiftung; Dr. Kordula Kautz-Neu; Otto Boehringer, Vorstandsvorsitzender der Boehringer Ingelheim Stiftung; Dr. Nadine Prinz; Univ.-Prof. Dr. Dr. Reinhard Urban, Wissenschaftlicher Vorstand der Universitätsmedizin; Prof. Dr. Klaus Dugi, Boehringer Ingelheim GmbH; Prof. Dr. Jörg Michaelis, Mitglied des Vorstands der Boehringer Ingelheim Stiftung. Quelle: Thomas Böhm.