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Pharmazeutische Technologie

Voigt Pharmazeutische Technologie / Für Studium und Beruf

Fahr, A. 12., völlig neu bearbeitete Auflage. Deutscher Apotheker Verlag, Stuttgart (2015). ISBN 978-3-7692-6194-3, 687 S., 335 Abb., 113 Tabellen, geb. Preis: € 87,00.

Welcher Apotheker kennt ihn nicht – „den Voigt“? Oder müsste ich mittlerweile vielleicht richtiger sagen – „den Fahr“? Mich hat das Werk durch mein Berufsleben begleitet, angefangen bei der 4. Auflage von 1982 bis zur heutigen 12. Auflage von 2015. Seitdem hat sich vieles geändert, vieles ist aber noch genau so vertraut wie vor über 30 Jahren.

Den „Voigt“ zeichneten immer seine klare didaktische Struktur und seine verständlichen Beschreibungen der pharmazeutischen Prozesse aus. Das findet sich auch noch heute so im „Fahr“, was im Vergleich mit anderen Lehrbüchern ein wichtiger, sehr positiver Aspekt ist – in meinen Augen das höchste Lob, welches einem Lehrbuch ausgesprochen werden kann.

Vieles hat sich geändert, nicht nur der äußere Auftritt hinsichtlich Format oder Qualität der Abbildungen, sondern auch eine Anpassung an die Weiterentwicklungen in der Pharmazeutischen Technologie und die Änderungen der regulatorischen Rahmenbedingungen wie Arzneibücher oder Arzneimittelgesetzgebung. Die Autoren haben das Buch auf dem aktuellen Stand gehalten, was bei der Vielzahl der neuen Entwicklungen kein einfacher Anspruch ist.

Nach einer knappen Einführung finden sich Kapitel wie „Allgemeine und technologische Grundlagen und Grundoperationen, gefolgt von „Festen“, „Halbfesten“, „Flüssigen“, „Gasförmigen“ und „Durch Drogenextraktion gewonnene Arzneiformen“. Abgeschlossen wird das Buch mit dem Kapitel „Generelle Aspekte der Arzneiformung“. In den Kapiteln werden die Herstellungsprozesse umfassend beschrieben und diskutiert, außerdem aber auch die Anforderungen an die Arzneiform und die notwendigen Prüfungen. Formeln, deren Erläuterung und sogar Übungen sind Bestandteile der einzelnen Kapitel.

Der Leser stellt sehr schnell fest, dass der Text von Praktikern geschrieben wurde, allein das Kapitel „Grund- und Hilfsstoffe in der Arzneiformung“ ist den Preis des Buches wert, da es einen knappen Überblick der typischen Eigenschaften und Anwendungsgebiete des jeweiligen Stoffes gibt. Kompakter lässt sich dieses Wissen wahrscheinlich nicht vermitteln.

Wo so viel Licht ist, muss auch (ein klein wenig) Schatten sein: Ich wünsche mir für die 13. Auflage einen etwas breiteren Überblick über den Einfluss von GMP, anderer Qualitätssicherungssysteme und industrieller Fertigungsmethoden auf die Pharmazeutische Technologie, die Entwicklung, Produktion und Qualitätskontrolle von Darreichungsformen sowie den Einfluss von neuen Gedanken oder Ansätzen, wie z. B. PAT (Process Analytical Technology) zur Steuerung der Prozesse. Ich bin davon überzeugt, dass die Autoren unter Leitung von Alfred Fahr diese neuen Herausforderungen annehmen und das Werk auch in der Zukunft so aktuell wie bisher halten werden.

Die Zielgruppe für „den Fahr“ lässt sich einfach beschreiben: Jeder Apotheker oder angehender Apotheker genau wie Mitarbeiter und Verantwortliche in der Entwicklung, Produktion und Qualitätskontrolle von Fertigarzneimitteln sollten dieses Buch griffbereit haben, denn es ist nicht nur ein Lehrbuch sondern auch ein lesbares Werk, welches den aktuellen Stand von Wissenschaft und Technik widerspiegelt.

Dr. Frank Stieneker, Hofheim
pharmind 2015, Nr. 7, Seite 1056