Rückblick auf die ACHEMA 2018

Bei der weltweit wichtigsten Leitmesse der Prozessindustrie zeigten über 3 700 Aussteller (2015: rund 3 800) aus 55 Ländern eine Woche lang die neueste Ausrüstung und innovative Verfahren für die Chemie-, Pharma- und Lebensmittelindustrie.

Ob bei der Laborausrüstung, in den Pumpenhallen oder beim Anlagenbau waren viele Stände gut besucht. „Die Aussteller, mit denen wir gesprochen haben, wie auch wir selbst hatten eine sehr erfolgreiche Messe“, sagte Jürgen Nowicki, Vorsitzender des ACHEMA-Ausschusses und Sprecher der Geschäftsführung von Linde Engineering. „Die Ausstellerrückmeldungen waren sehr positiv“, sagte auch Dr. Thomas Scheuring, Geschäftsführer der DECHEMA Ausstellungs-GmbH. „Auch die ersten Auswertungen der Aussteller- und Besucherbefragung zeigen, dass beide Seiten hochzufrieden waren.“

Trends

Ein besonders augenfällige Entwicklung in diesem Jahr: Die zahlreichen Stände, an denen Besucher mithilfe von Spezialbrillen Anlagen und Equipment in „Augmented Reality“ erleben oder ihr Geschick sogar in komplett virtuellen Umgebungen testen konnten.

Sehr gut wurden die 3 Fokusthemen angenommen. Unter dem Label „Flexible Production“ zeigten zahlreiche Aussteller modulare Lösungen und intelligente Komponenten für die Fabrik von morgen. „Biotech for Chemistry“ umfasste Verfahrensentwicklung und Anlagen vom Labor bis zum Fermenter, die biotechnologische Verfahren in die chemische Industrie integrieren. „Chemical and Pharma Logistics“ machte die fortschreitende Integration der Supply Chain sichtbar und sprach neue Zielgruppen an, die zunehmend nicht mehr „nur“ Dienstleister, sondern Systempartner der Prozessindustrie sind.

Besucherzahlen

Ein Wermutstropfen für die Veranstalter war der Rückgang der Besucherzahlen auf rund 145 000 (2015: rund 166 400). Die Organisatoren führen dies vor allem auf das aufwendigere Registrierungsverfahren zurück, das wegen der gestiegenen Sicherheitsanforderungen bei Großveranstaltungen notwendig geworden ist. „Das hat sicher den einen oder anderen spontanen Besucher gekostet“, sagt Dr. Thomas Scheuring. „Wir werden die Zahlen aber auch jenseits davon sehr genau analysieren.“

Im Kongressprogramm stießen vor allem die Digitalisierungsthemen, aber auch Vorträge rund um Energie auf besonders großes Interesse. Das 2015 neu eingeführte Konzept der PRAXISforen wurde gut angenommen; die Veranstaltungen in unmittelbarer Nähe zu den Hallen, die vor allem Aussteller und Anwender zusammenführen sollen, waren durchgehend gut besucht.

AchemAsia 2019

Nächste Station für die Prozessindustrie ist die AchemAsia, die vom 21. bis 23. Mai 2019 erstmals in Shanghai stattfindet. Als „International Expo and Innovation Forum for Sustainable Chemical Production in China“ fokussiert sich die „kleine Schwester der ACHEMA“ ganz auf die aktuellsten Trends der Prozessindustrie in China und Asien.

Die nächste ACHEMA findet vom 14. bis 18. Juni 2021 in Frankfurt statt.

Halle 8 Übersicht (Quelle: Dechema e. V. / Helmut Stettin).

pharmind 2018, Nr. 7, Seite 1000