Herausforderungen durch kleine Leistungen und niedrige Dosierung
Prozesstechnik
Key Wordskontinuierliche Herstellung | gravimetrische Dosierer | kontinuierliche Mischer | flexible Dosier-Misch-Module | Solida
Zusammenfassung
Das Mischen von Pulvern und Granulaten gehört zu einer der ältesten und wichtigsten verfahrenstechnischen Grundoperationen. Es kann zwischen absatzweisen (Batch), kontinuierlichen und halbkontinuierlichen Verfahren unterschieden werden. Nachdem lange Zeit der Chargenprozess die pharmazeutischen Dosier- und Mischprozesse dominierte, haben die US-amerikanische Food and Drug Administration (FDA) [1] sowie die European Medicines Agency (EMA) [2] die Vorteile der kontinuierlichen Produktion erkannt. Damit wurden die regulatorischen Schranken abgebaut, die eine Verbreitung der kontinuierlichen Dosier- und Mischprozesse in der Herstellung von Arzneimitteln in der Vergangenheit erschwerten. In den letzten Jahren wurden 5 Medikamente im Solidabereich von der FDA zugelassen, die kontinuierlich hergestellt werden. Weitere Anmeldungen sind in Vorbereitung [3]. Lohnhersteller bieten die kontinuierliche Prozessführung als Dienstleistung an. Die automatisierte kontinuierliche Dosierung ist im Bereich der Mischprozesse neu. Die technische Umsetzung erfordert Lösungen für die kontinuierliche Dosierung von Hilfs- und Wirkstoffen. Dies ist speziell anspruchsvoll für Dosierleistungsbereiche unter 1 kg/h. Hier sind auch die Hersteller von Excipients und Wirkstoffen gefordert, „dosierbare“ Varianten zu entwickeln. Im nachfolgenden werden technische Lösungen vorgestellt; Methoden, wie diese Lösungen validiert werden und aber auch Grenzen der kontinuierlichen Prozessführung aufgezeigt.
Korrespondenz:
Bernhard Meir, Head of Continuous Manufacturing (OSD), Gericke AG, Althardstrasse 120, 8105 Regensdorf (Schweiz); e-mail: bernhard.meir@gerickegroup.com
Bernhard Meir Als Forschungsassistent und während seiner Diplomarbeit an der Technischen Universität München untersuchte Bernhard Meir den Einfluss von Mischerparametern auf die Dämpfung von Eingangsschwankungen. Später kam er als Projektingenieur zu Gericke und sammelte umfangreiche Kenntnisse und Erfahrungen im Schüttguthandling. Heute leitet er bei Gericke die Abteilung für kontinuierliche Fertigung. Mit 125 Jahren Erfahrung im Bereich |