MB Bäuerle wurde vom Uhrmacher Mathias Bäuerle im Jahr 1863 in St. Georgen im Schwarzwald gegründet. 1888 legte Mathias Bäuerle den Grundstein für den ersten Bau der heutigen Fabrikanlage. Eine Dampfmaschine und neueste Arbeitsmaschinen steigerten die Uhrenproduktion erheblich. Auf der Weltausstellung in Paris im Jahre 1900 erhielt das Werk eine Medaille. Um nicht alleinig von der Uhrenindustrie abhängig zu sein, wurde 1903 mit der Produktion der Rechenmaschine Peerless begonnen. Auf der Weltausstellung 1904 in St. Louis erreicht Mathias Bäuerle für seine Werke die höchste Auszeichnung, den Grand Prix. 1952 wurde die Entwicklung der ersten Tisch-Falzmaschine unter dem Markennamen „multipli“ gestartet. Weitere Entwicklungen führten zur Produktion von Zusammentragmaschinen.

Kernkompetenz Kuvertiermaschinen

Die Entscheidung, auf dem Papierverarbeitungsmaschinensektor tätig zu werden, hat der Marktlage voll entsprochen. Zu dem bestehenden Fertigungsprogramm kommen 1968 die Tisch-Offsetdruckmaschinen hinzu. 1990 wurde mit dem Falzsystem multipli CAS 524 das erste industrielle automatische Falzsystem vorgestellt. Seitdem gilt MB Bäuerle als Pionier im Bereich der Automatisierung von Falzmaschinen.

Heute sind die Kernkompetenzen auf automatisierte Falz- und Kuvertiersysteme ausgerichtet. Für den Kuvertiermaschinensektor wurden vielseitige Hochleistungsanlagen entwickelt. Die modulare Bauweise gestattet vielfältige und unterschiedlichste Maschinenvarianten und erlaubt eine optimale Anpassung an kundenspezifische Anforderungen. Mit den Falzmaschinen wird ein weites Einsatzspektrum abgedeckt. Das Angebot umfasst computergesteuerte und konventionelle Falzmaschinen für Druckereien, Buchbindereien und Weiterverarbeiter, Online- und Offline-Falzsysteme für den Digitaldruck, spezielle Falzlösungen für Lettershops, Mailinganlagen, Falzmodule für Kuvertiersysteme sowie Spezial-Falzer für die Pharma- und Beipackzettel-Produktion.

„leafletFOLDER NET 21“ zur Herstellung von Packungsbeilagen

Im Jahr 2006 präsentierte MB Bäuerle mit dem leafletFOLDER NET 21 das erste vollautomatische Falzsystem zur Herstellung von Packungsbeilagen. Der leafletFOLDER NET 21 erhielt im Jahr 2008 den Innovationspreis der Deutschen Druckindustrie. Das Falzmodul hat vier Automatikfalztaschen mit integrierten und automatisierten Bogenweichen und ermöglicht alle üblichen Kleinfalzungen bis zu einer minimalen Falzlänge von 15 mm. Die Bedienung der Maschine wird über einen Touch-Screen vorgenommen. 16 Falzarten sind fest programmiert und können über Piktogramme auf der Touch-Screen-Oberfläche ausgewählt werden. Alle anderen Falzarten lassen sich bequem über den Touch-Screen durch Eingabe der Falzlängen einrichten. Auch die Einstellung der Falzwalzen erfolgt automatisch. Basis dafür ist die über die Steuerung eingestellte Falzart sowie die vorgegebene Papierdicke. Leseköpfe, die den Pharmacode von oben und unten erfassen können, werden per Knopfdruck in Arbeitsposition gefahren. Das größte zu verarbeitende Format beträgt 216 x 600 mm und das kleinste 75 x 85 mm. Die Maschine punktet mit kurzen Rüstzeiten, einfacher Bedienung und minimaler Makulatur.

Das Firmengebäude von MB Bäuerle in St. Georgen (Foto: MB Bäuerle GmbH).

Originaldokument

pharmind 2014, Nr. 3, Seite 474