Genforschung in der Medizin Das richtige Medikament für den richtigen Patienten Ingeborg Ortwein, Wald-Michelbach
Die vollständige Sequenzierung des menschlichen Genoms im Rahmen des Humane Genom Project ist nahezu abgeschlossen. Wissenschaftler rechnen damit, daß die Genombeschreibung sich bereits in den nächsten Jahren auf den medizinischen Fortschritt und auf die Arzneimittelforschung und Arzneimittelzulassung auswirken wird. Die pharmazeutische Industrie arbeitet intensiv an diagnostischen und therapeutischen Ansatzpunkten, das richtige Arzneimittel für den richtigen Patienten zu finden. Die Möglichkeiten der Pharmakogenetik und die SNP-Kartierungstechnik werden dazu wesentlich beitragen. In der breiten Öffentlichkeit jedoch - auch bei Politik und Kassen - wird in Deutschland nicht verstanden, was Genforschung für die Medizin bedeuten kann. Ein fundierter Dialog zwischen Wissenschaft und Öffentlichkeit kam bisher nicht recht zustande. Je weiter die Entwicklung vorankommt, um so wichtiger wird es jedoch sein, die Öffentlichkeit über laufende Forschungsprojekte-und -ergebnisse zu informieren, die therapeutischen und auch finanziellen Auswirkungen auf unser Gesundheitssystem deutlich zu machen und betroffenen Patienten, ihren Angehörigen und auch den behandelnden Ärzten Wege aufzuzeigen, wie sie mit den neuen Möglichkeiten umgehen können. Die in dem folgenden Artikel enthaltenen Ausführungen basieren auf dem Media Seminar Genetics in Medicine von Glaxo Wellcome im September 2000 anläßlich der Expo in Hannover und dort vorgelegten Veröffentlichungen, vor allem von Dr. Allen D. Roses, Vice President and World Wide Director Genetics Directorate, Glaxo Wellcome (Nature, Vol. 405, 15. 6. 2000; 857-865; The LANCET, Vol. 355, 15. 4. 2000; 1358-1361). |