Keimzahlbestimmung mittels Durchflusszytometrie Katharina Halbig1, Dr. Thomas Beringer2 Labor L+S AG1, Bad Bocklet und Salutas Pharma GmbH2 , Barleben Bei traditionellen Analyseverfahren zum Nachweis von Mikroorganismen bedingt die erforderliche Inkubationszeit zur Vermehrung eine zeitliche Verzögerung. Je nach Testverfahren kann eine Auswertung frühestens nach 24 h Inkubation der Testansätze erfolgen. Um diese Inkubationszeit zu verkürzen oder gänzlich zu eliminieren, sind verschiedene alternative Methoden zum Nachweis, zur Quantifizierung und Identifizierung von Mikroorganismen entwickelt worden. Unterschiedliche Analyseverfahren wie etwa ein ATP-Nachweis, Durchflusszytometrie, Massenspektrometrie oder das Erstellen von Fettsäureprofilen stehen den kulturellen Methoden gegenüber. Ein System, welches dem Nachweis und der Quantifizierung von Mikroorganismen dient und dabei völlig auf Inkubation verzichtet, ist das Micro PROTM der Firma Advanced Analytical Technologies, Inc. (AATI, Ames, USA). Das Gerät nutzt das Prinzip der Durchflusszytometrie zur Detektion von Mikroorganismen und bietet eine automatische Probenvorbereitung und -analyse. Gekoppelt mit abgestimmten Fluoreszenzfarbstoffen können wässrige Lösungen innerhalb von 4 min auf das Vorhandensein von Mikroorganismen untersucht werden. Vor der Einführung solch einer alternativen Methode in der pharmazeutischen Qualitätskontrolle ist eine produktbezogene Methodenvalidierung durchzuführen, um sicherzustellen, dass die neue Methode qualitativ gleichwertige bzw. bessere Ergebnisse liefert als die Arzneibuchmethode. In der Ph. Eur. werden diesbezüglich Vorgehen und Kriterien definiert. Folgend wird die Eignung der Micro PRO-Analyse zur Bestimmung der Gesamtkeimzahl in gereinigtem Wasser (Aqua purificata) mittels der Erkenntnisse einer produktbezogenen Methodenvalidierung diskutiert. Die Durchflusszytometrie kann als richtungweisende Alternative zu konventionellen, inkubationsabhängigen Methoden benannt werden. |