In Wort und Bild
Am 17. Nov. 2014 erhielt Prof. Dr. Axel Kleemann im Pharmazentrum der Universität Bonn den 1. Preis des Pharma-Technik-Preises 2013 aus den Händen von Dr. Elmar Kroth, Geschäftsführer Wissenschaft des Bundesverbands der Arzneimittel-Hersteller e. V (BAH). Prof. Kleemann erhielt den vom Editio Cantor Verlag ausgelobten Preis für seine Arbeit Metamorphosis of the Pharmaceutical Industry und seine publizistische Tätigkeit auf dem Gebiet der Pharma-Technik. Der BAH dotiert den Preis mit 5 000 Euro.
Kleemann studierte Chemie in Frankfurt/Main. Seine Industriekarriere begann 1966 als Laborchemiker, bis 1987 leitete er die Forschung und Entwicklung in der Pharmasparte der Degussa AG. Seit 1987 ist er Honorarprofessor an der Goethe-Universität in Frankfurt/Main.
Der Preis für Pharma-Technik ehrt jedes Jahr preiswürdige Arbeiten, die in unserer Zeitschrift oder in anderer Weise beim Editio Cantor Verlag publiziert und von einer Jury von drei ausgewiesenen Fachleuten der Pharmazeutischen Technik ausgewählt werden.
Prof. Dr. Dr. h.c. Hermann Roth als langjähriger Weggefährte würdigte die Lebensleistung des Preisträgers. Er hob neben den verschiedenen beruflichen Stationen, die u. a. zu zwei gemeinsam geschriebenen Büchern geführt haben, insbesondere den Humor und die Persönlichkeit von Prof. Kleemann hervor.
V.l.n.r.: Dr. Elmar Kroth, Preisträger Prof. Dr. Axel Kleemann und Prof. Dr. Dr. h.c. Hermann Roth.
In seinem Festvortrag, der auf der ausgezeichneten Publikation basierte, legte Kleemann die wichtigsten Trends in der Entwicklung der Arzneimittelindustrie der letzten Jahre dar. Im Gegensatz zu dem weiterhin dynamisch wachsenden Weltpharmamarkt zeigten die weltweit operierenden, großen, forschenden Unternehmen in den letzten Jahren nur noch ein relativ schwaches Wachstum. Bei einigen Unternehmen ging der Umsatz sogar stark zurück. Hauptgrund hierfür war das Auslaufen der Patentschutzfrist bei wichtigen Umsatzträgern der Unternehmen sowie Maßnahmen zur Kostendämpfung im Gesundheitswesen, die viele Länder zwischenzeitlich ergriffen haben. Einigen großen Unternehmen ist es demgegenüber gelungen, ihre Position im Pharmamarkt insbesondere durch Integration von Biotechnologieunternehmen oder dem Erwerb entsprechender Produkte zu behaupten oder gar auszubauen. Prof. Kleemann warnte davor, im Zuge von Großfusionen zu viel Personal aus den Forschungs- und Entwicklungsabteilungen abzubauen und auf diese Weise die Innovationsfähigkeit des neu gebildeten Unternehmens zu schwächen. Zukunftsträchtiger seien seiner Meinung nach Strategien, die sich auf die Schließung wichtiger therapeutischer Lücken sowie Ansätze zur personalisierten Medizin konzentrierten. Hier sehe er für junge Absolventen aus den Bereichen Chemie und Pharmazie interessante neue Betätigungsfelder.