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    Schweizer Gesundheitspolitik und Pharmaindustrie

    Was es für die Zukunft braucht

    Statements

    Dr. René P. Buholzer · Interpharma – Verband der forschenden pharmazeutischen Firmen der Schweiz
    Dr. René P. Buholzer
    Interpharma, der Verband der forschenden Pharmaindustrie in der Schweiz, vertritt die exportstärkste Branche des Landes. Über 100 Mrd. Franken beträgt der Wert der Pharmaprodukte, die jährlich ins Ausland verkauft werden. Die Mitgliedsfirmen von Interpharma haben in der Schweiz mehr als 90 % des Marktanteils an patentierten Medikamenten sowie fast 2/3 am gesamten Medikamentenmarkt. Sie investieren in der Schweiz jährlich rund 9 Mrd. Franken in Forschung und Entwicklung.

    Die Schweizer Gesundheitspolitik und die Pharmaindustrie befinden sich in einem ständigen Wandel, wobei sowohl politische Entscheidungen als auch marktwirtschaftliche Entwicklungen in den letzten Jahren erhebliche Veränderungen mit sich brachten. Die Schweiz hat sich als ein weltweit führendes Zentrum für pharmazeutische Innovation etabliert, was durch die Präsenz globaler Pharmakonzerne und den hohen Anteil an forschungsintensiven Unternehmen begünstigt wird. Gleichzeitig steht das Gesundheitssystem vor der Herausforderung, den Bedürfnissen einer alternden Bevölkerung, steigenden Gesundheitskosten und der zunehmenden Digitalisierung gerecht zu werden.

    Die Wechselwirkungen zwischen Gesundheitspolitik und Pharmaindustrie sind komplex und beinhalten nicht nur Fragen der Preisgestaltung und der Finanzierung von Medikamenten, sondern auch ethische, soziale und gesundheitspolitische Überlegungen. Der Zugang zu modernen Arzneimitteln, die Qualität der medizinischen Versorgung und die Verantwortung der Pharmaunternehmen im Bereich der Forschung und Entwicklung sind zentrale Themen, die immer wieder im Fokus von öffentlichen und politischen Debatten und Reformen stehen.

    Spannungsfeld der Schweizer Gesundheitsversorgung

    Die Stimmberechtigten in der Schweiz haben letztes Jahr mit der Ablehnung der Kostenbremse-Initiative ein klares Zeichen gegen Rationierung gesetzt. Wäre sie angenommen worden, wären künftig nicht mehr alle Leistungen im heute verfügbaren Umfang zur Verfügung gestanden. Mit dem Nein zur Prämien-Entlastungs-Initiative hat sich die Stimmbevölkerung gegen stärkere Umverteilung oder falsche Anreize ausgesprochen. Denn diese Initiative konzentrierte sich nur auf die Finanzierung der Prämienverbilligungen. Die grundsätzlichen Herausforderungen – das Kostenwachstum, die Spital- und Pflegefinanzierung, die Digitalisierung und den Fachkräftemangel – ging sie nicht an. Auch mit der Annahme der einheitlichen Finanzierung bei ambulanten und stationären Leistungen vergangenen Nov. zeigte sich, dass ein großer Teil der Bevölkerung weniger Fehlanreize und dafür ganzheitliche Reformen wünscht.

    Für ein zukunftsfähiges Gesundheitswesen braucht es ganzheitliche Ansätze auch im Spannungsfeld zwischen Gesundheitskosten und einer sicheren medizinischen Versorgung. Die Pharmaindustrie ist sich dessen bewusst und trägt zu jährlich wiederkehrenden Einsparungen von über 1,5 Mrd. Franken bei. Gleichzeitig wird aber der Patientenzugang zu benötigten Medikamenten und Therapien hierzulande immer schlechter. Das Parlament scheint nun gewillt, die Vorschläge von Interpharma aufzunehmen. So soll ein wesentlicher Teil jener innovativen Medikamente, die eines der beschleunigten Verfahren bei der schweizerischen Zulassungs- und Aufsichtsbehörde für Arzneimittel und Medizinprodukte (swissmedic) durchlaufen, den Patientinnen und Patienten ab dem Tag der Zulassung zur Verfügung stehen.

    Ein resilientes und zukunftsfähiges Schweizer Gesundheitswesen stützt sich auf mehrere Faktoren. Drei dieser Faktoren, auf die Interpharma in diesem Jahr besonderes Augenmerk legen wird, sind:

    Eine starke Gesundheitsversorgung für eine gesunde Bevölkerung

    Der schnelle und gleichberechtigte Zugang zu innovativen Therapien muss im Zentrum künftiger Reformen stehen. Neben einem flexibleren Preismodell für Medikamente bedarf es einer grundlegenden Modernisierung des aktuellen Preisbildungssystems. Die bisherige Praxis, Preise auf Basis internationaler Vergleichswerte zu setzen, hat sich als ineffizient erwiesen und gefährdet die Markteinführung neuer Therapien.

    Gleichzeitig rückt die Prävention stärker in den Fokus. Die Integration digitaler Technologien zur Krankheitsvorhersage und -vermeidung könnte eine neue Ära der Präventionsmedizin einleiten. Interpharma sieht großes Potenzial in der Entwicklung nationaler Strategien zur Bekämpfung von Volkskrankheiten wie Diabetes oder Adipositas. Präventionsansätze können nicht nur die Lebensqualität der Bevölkerung steigern, sondern auch langfristig Kosten im Gesundheitssystem reduzieren.

    Stärkung des Forschungsumfelds

    Für eine hochwertige Gesundheitsversorgung braucht es ein innovationsfreundliches Umfeld. Medizinische Innovationen sollten als Investition in die Gesundheit betrachtet werden. Ein starker Forschungsplatz sorgt dafür, dass solche Innovationen früh in der Schweiz verfügbar sind. Doch das Umfeld wird herausfordernder: Die Zahl der klinischen Studien in der Schweiz sinkt seit Jahren, was das Land im Vergleich zu Ländern wie Belgien oder Spanien ins Hintertreffen geraten lässt. Die hohen Kosten und die fragmentierte Gesundheitsinfrastruktur erschweren die Durchführung klinischer Forschung. Interpharma setzt sich deshalb für die Schaffung eines einheitlichen nationalen Gesundheitsdaten-Ökosystems ein, das sowohl klinische Forschung als auch die Entwicklung innovativer Therapien unterstützt.

    Nationale Projekte wie „DigiSanté“ legen den Grundstein für die nötige digitale Transformation des Gesundheitswesens, stehen jedoch vor Hürden wie uneinheitlichen rechtlichen Rahmenbedingungen und Bedenken hinsichtlich des Datenschutzes. Die Harmonisierung nationaler und kantonaler Regelungen wird entscheidend sein, um den Weg für eine digitalisierte Gesundheitsversorgung zu ebnen.

    Zusätzlich fördert Interpharma Kooperationen zwischen Industrie und akademischen Institutionen. Initiativen wie die Zusammenarbeit mit der ETH Zürich oder das Schweizer 3R-Kompetenzzentrum zielen darauf ab, die Innovationskraft der Schweiz zu stärken und gleichzeitig ethische Standards, insbesondere im Bereich der Tierversuche, zu wahren.

    Das ist essenziell, denn erneut wurde eine Initiative für ein Verbot von Tierversuchen eingereicht, trotz des klaren Neins von 79,1 % bei der Volksabstimmung im Jahr 2022. Ein solches Verbot könnte die Entwicklung neuer Therapien in der Schweiz gefährden und den Forschungsstandort Schweiz schwächen. Es braucht daher weiterhin Aufklärung über die Notwendigkeit von Tierversuchen und die Bemühungen der Industrie für das Tierwohl, damit die Bevölkerung über die Fakten und Herausforderungen Bescheid weiß.

    Gemeinsame Wohlfahrt und nachhaltige Entwicklung

    Mit einem Anteil von fast 40 % an den Schweizer Exporten bleibt die Pharmaindustrie ein zentraler wirtschaftlicher Pfeiler: Sie steht für Spitzenforschung, innovative Arzneimittel und die lokale Produktion hochwertiger Medikamente, was für Wohlstand und Gesundheit von unschätzbarem Wert ist. Schweizer Pharmaunternehmen versorgen die Bevölkerung zuverlässig mit innovativen Arzneimitteln und bieten zukunftsträchtige Arbeitsplätze.

    Damit das so bleibt und die Industrie ihren Beitrag zum gesellschaftlichen Wohlstand weiterhin leisten kann, sind Offenheit, Vernetzung sowie ein weiterhin starker Schutz des geistigen Eigentums entscheidend. Eine kleine Volkswirtschaft wie die Schweiz profitiert von offenen Grenzen und internationaler Zusammenarbeit, um die Mobilität von Fachkräften und die Versorgung mit Gesundheitsgütern zu sichern. Interpharma setzt sich daher für eine offene Schweiz und stabile Beziehungen zur EU sowie weltweit ein.

    Darüber hinaus setzt sich Interpharma für eine nachhaltige Entwicklung ein, die nicht nur wirtschaftliche, sondern auch ökologische und soziale Aspekte berücksichtigt. Dies umfasst z. B. die Förderung lokaler Produktionsstätten, um die Versorgungssicherheit in Krisenzeiten zu stärken, sowie die Entwicklung nachhaltigerer Produktionsmethoden.

    Vision für die Zukunft

    Die langfristige Vision von Interpharma ist es, die Schweiz als führenden Standort für Forschung, Entwicklung und Produktion weiter zu stärken. Gleichzeitig steht der Zugang der Patientinnen und Patienten zu innovativen Therapien im Mittelpunkt. Hierfür sind die Elemente Prävention, Digitalisierung und internationale Vernetzung zentrale Bestandteile eines nachhaltigen und zukunftsfähigen Gesundheitssystems.

    Die Herausforderungen – von der Digitalisierung über die Versorgungssicherheit bis hin zur Preisgestaltung – erfordern ein entschlossenes und koordiniertes Vorgehen aller Akteure. Mit einem ganzheitlichen Ansatz und der Zusammenarbeit zwischen Industrie, Politik und Wissenschaft hat die Schweiz die Chance, ihre Vorreiterrolle in der globalen Gesundheitsversorgung einerseits zu halten und andererseits weiter auszubauen.

    Dieser Beitrag wurde mit Unterstützung einer KI erstellt.

    Originaldokument