Ein regulatorischer Anreiz zur Bekämpfung der AMR-Krise?
europharm
Zusammenfassung
Antimikrobielle Resistenzen (AMR) verursachen in der EU jährlich über 35 000 Todesfälle und belasten die Gesundheitssysteme erheblich. Auch wenn in letzter Zeit ein zurückhaltender Optimismus in der pharmazeutischen Industrie bzgl. antimikrobieller Forschung zu attestieren ist, sind Investitionen in die Forschung und Entwicklung neuartiger antimikrobieller Mittel dringend erforderlich. Dennoch mangelt es an wirksamen regulatorischen Anreizen. Klassische Mittel wie die Gewährung von Patentschutz oder auch regulatorische Exklusivitätsrechte versagen in diesem Bereich weitgehend bzw. erweisen sich als ungeeignet. Vor diesem Hintergrund schlägt die Europäische Kommission vor, übertragbare Datenexklusivitätsgutscheine als Anreiz für die Entwicklung prioritärer antimikrobieller Mittel einzuführen. Zwar besteht weitgehend Einigkeit über die Notwendigkeit regulatorischen Handelns sowie auch die Inadäquanz der klassischen Instrumente. Ob Datenexklusivitätsgutscheine aber die richtige Lösung sind, wird von Fachkreisen und in der Politik intensiv und mit nachvollziehbaren Argumenten diskutiert.
Korrespondenz:
Dr. Marco Stief
Maiwald GmbH, Elisenstr. 3, 80335 München
Stief@maiwald.eu
Dr. Marco Stief, LL.M. ist Rechtsanwalt und leitet seit über 10 Jahren den Rechtsanwaltsbereich der Kanzlei Maiwald. Zuvor hat er bei Clifford Chance und Freshfields in Düsseldorf, München und London gearbeitet und war als Director Legal eines internationalen DAX-Konzerns tätig. Er ist nebenberuflich Lehrbeauftragter an der TU München und Dresden sowie an der Philipps-Universität Marburg. Studiert hat Marco Stief in Bayreuth, Tübingen und an der |