Anspruch und Wirklichkeit des europäischen Binnenmarktes für ArzneimittelMartin Egler und Dr. Dr. Robert Geursen Corporate Public Policy, Aventis Pharma AG, Frankfurt/Main Der freie Personen-, Waren-, Dienstleistungs- und Kapitalverkehr innerhalb eines einheitlichen Wirtschaftsraumes ohne innere Grenzen, wie er für den Binnenmarkt der Europäischen Union angestrebt ist, hat auch Auswirkungen auf den Arzneimittelmarkt. Hierdurch entstehen Strukturen, die den Pharmaunternehmen den Handel innerhalb der Europäischen Union erleichtern. Trotz dieser Fortschritte können Arzneimittelhersteller auch heute noch nicht von Europa als einem echten Binnenmarkt ausgehen. In allen europäischen Staaten werden Pharmaunternehmen mit ständig wechselnden gesundheitspolitischen Maßnahmen konfrontiert, die ihre Gestaltungsräume verändern und vor allem die Preisbildung und Erstattung ihrer Produkte beeinflussen. Die Pharmaindustrie stellt in Europa einen bedeutenden Wirtschaftsfaktor dar, hat aber im vergangenen Jahrzehnt erheblich an Wettbewerbsfähigkeit eingebüßt. Von einem regelrechten Klassenunterschied zwischen der EU und den USA kann man sprechen, wenn die Schlüsseltechnologie des 21. Jahrhunderts, die Biotechnologie, zum Vergleich herangezogen wird. |
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pharmind 2002, Nr. 11, Seite 1109