Lesbarkeitstests von Packungsbeilagen Ergebnisse einer Untersuchung hinsichtlich der optimalen Gestaltung von Format und Schriftgröße Carmen Beil1, Dr. Klaus Menges2, Birgit Linz1 und Dr. Thomas Dobmeyer1 YES Pharmaceutical Development Services GmbH, Friedrichsdorf1, und Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM), Bonn2 Der Aufbau einer Packungsbeilage trägt wesentlich zur Akzeptanz und zur Lesbarkeit der Packungsbeilage bei. Das Layout sollte dabei den Patienten nicht verschrecken, sondern dessen Interesse wecken, die Packungsbeilage zu lesen. Nur somit kann gewährleistet werden, dass das Medikament korrekt eingenommen wird. Im Zuge eines Lesbarkeitstest für den Mustertext von Morphinsulfat hat die Firma YES in Zusammenarbeit mit Dr. Klaus Menges vom Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) einen Testversuch mit drei unterschiedlich gestalteten Packungsbeilagen gestartet. Untersucht wurden hierbei deren Abschneiden in einem Lesbarkeitstest sowie die Präferenz der Leser hinsichtlich Schriftgröße und Format. Dabei wurde Packungsbeilage A im gängigen Hochformat und mit einer 8-pt-Schriftgröße verfasst. Packungsbeilage B war querformatig und hatte ebenfalls eine 8-pt-Schriftgröße. Packungsbeilage C wurde im Querformat und mit einer 11-pt-Schriftgröße erstellt. Das Ergebnis des Tests war in einer Hinsicht eindeutig: 80 % der Testleser bevorzugten beim Lesen der Packungsbeilage das Querformat. Bei den Testergebnissen ließen sich keine signifikanten Unterschiede zwischen der 8-pt-Schriftgröße und der 11-pt-Schriftgröße feststellen. Dabei hatte die 11-pt-Schrift einen entscheidenden Nachteil gegenüber der kleineren 8er Schriftgröße: Sie zog die Packungsbeilage unnötig in die Länge. Selbst ältere Testleser empfanden die 8-pt-Schriftgröße als gut lesbar und bevorzugten eher das kleinere Format. Darüber hinaus haben sich in dem Test einige stilistische Hilfsmittel bewährt. Die Hauptüberschriften wurden grau hinterlegt und Schlagwörter wurden fett gedruckt. Die gezielte Platzierung von Absatzeinschüben schaffte zusätzlich eine sinnvolle Untergliederung des Textes. Diese stilistischen Feinheiten bewährten sich als einfache und sehr effektive Mittel zur Betonung wichtiger Textpassagen. |