In Wort und Bild
Für ihre herausragenden Forschungsergebnisse in der pharmazeutischen Forschung werden Herr Dr. Ralph Holl, Institut für Pharmazeutische und Medizinische Chemie, Westfälische Wilhelms-Universität Münster, und Herr Dr. Gregor Fuhrmann, früher Institut für Pharmazeutische Wissenschaften, ETH Zürich, jetzt Mitglied der Molly Stevens Group, Imperial College London, mit den mit je 5 000 Euro dotierten Wissenschaftspreisen der Rottendorf-Stiftung ausgezeichnet.
Dr. Holl erhält den Rottendorf-Preis für Pharmazie für seine Forschungsarbeiten zur Synthese und biologischen Testung neuartiger Antibiotika. Nach Angaben der WHO sterben allein in den Ländern der Europäischen Union jährlich mehr als 25 000 Menschen an zumeist im Krankenhaus erworbenen schweren Infektionen mit resistenten Bakterien. Der zunehmenden Anzahl an multiresistenten Keimen stehen jedoch immer weniger neue Antibiotika gegenüber. Daher werden dringend neuartige Antibiotika benötigt.
Dr. Fuhrmann erhält den Europa-Preis der Stiftung für seine Untersuchungen zum Thema „Zöliakie und Enzyme – Neue Ansätze gegen Weizenallergie“. Zöliakie ist eine schwerwiegende Erkrankung des Dünndarms, die durch die Aufnahme von Getreideproteinen (dem sogenannten Gluten) hervorgerufen wird. Betroffene leiden unter Verdauungsbeschwerden, schweren Durchfällen bis zu Osteoporose, Depression oder Darmkrebs. Einzige Therapie für Zöliakie derzeit ist die glutenfreie Ernährung, die oft schwer einzuhalten ist, da Gluten in der westlichen Ernährung allgegenwärtig ist (z. B. als Zusatzstoff in der Lebensmittelindustrie). Daher sind Behandlungsmöglichkeiten, die den Betroffenen eine gelegentliche Aufnahme kleiner Mengen Gluten erlauben, wünschenswert.
V. l. n. r.: Dr. Ralph Holl (Preisträger), Dr. Bernward Garthoff (Vorstandsvorsitzender der Rottendorf-Stiftung) und Dr. Gregor Fuhrmann (Preisträger). Foto: Christian Blanke Fotografie.