Stärken-Schwächen-Analyse des Pharma-Innovationsstandortes Deutschland Dr. Sibylle Gaisser und Dr. Michael Nusser Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung, Karlsruhe In einer Studie des Fraunhofer-Institutes für System- und Innovationsforschung (Fraunhofer ISI, Karlsruhe) im Zeitraum von August 2003 bis Februar 2005 wurden die Stärken und Schwächen des Pharma-Innovationsstandortes Deutschland analysiert. Aus Innovationssystem-Perspektive wird mittels geeigneter Output- sowie Input- und prozeßorientierter Indikatoren der Pharma-Innovationsstandort Deutschland bewertet. Erstmals liegt damit eine umfassende „Landkarte“ der Leistungsfähigkeit sowie der wichtigsten Innovationshemmnisse und Handlungsfelder des Pharma- und Gesundheitssektors in Deutschland vor. Für den Bereich der Wissensbasis zeigt sich, daß die patientenorientierte Forschung gestärkt werden muß. Beim Wissens- und Technologietransfer ist eine intensivere Verzahnung von qualitativ hochwertiger Grundlagenforschung und anwendungsorientierter Forschung erforderlich. Ein zentrales Ergebnis der Studie ist, daß die Vernetzung und das Zusammenspiel aller Akteure verbessert werden muß. Auf Politikebene ist eine unzureichende Koordination der verschiedenen Politikressorts auf Landes- und Bundesebene zu erkennen. Auf Ebene der industriellen Akteure, insbesondere bei den kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU), sind Art und Umfang der Kooperationen ausbaufähig. Eine langfristige Stärkung gelingt nur durch koordinierte und vernetzte Stärkung der Teilsysteme und ihrer Interaktion. Zukünf-tig wird daher eine nationale Pharmastrategie gefordert, die alle Akteure des Gesundheitssystems einbezieht. |
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pharmind 2006, Nr. 5, Seite 531