Rubrik: Originale
(Treffer aus pharmind, Nr. 03, Seite 301 (2001))
Mundry T
Spurenanalyse von Silikonöl in wäßrigen Parenteralia und Glas-Behältnissen mit Graphitrohr-Atomabsorptionsspektroskopie / Mundry T
Trace Analysis of Silicone Oil in Aqueous Parenteral Formulations and
Glass Containers by Graphite Furnace Atomic Absorption Spectrometry
Tobias Mundry a, Peter Surmann b, and Thomas Schurreit
a
Schering AG, Pharmaceutical Development a, Berlin, and
Institute for Pharmacy, Humboldt University b, Berlin (Germany)
Spurenanalyse von Silikonöl in wäßrigen
Parenteralia und Glas-Behältnissen mit Graphitrohr-Atomabsorptionsspektroskopie
Die Verwendung von Silikonölen medizinischer Qualität
für pharmazeutische Glasbehältnisse ist weit verbreitet. Die
Hauptziele des Verfahrens sind die Erzeugung einer gleitfähigen Schicht
sowie die Hydrophobisierung der Innenoberflächen in z. B. vorgefüllten
Spritzen oder Injektionsflaschen. Da die bei der Einbrennsilikonisierung
eingesetzten Mengen üblicherweise sehr gering sind, werden an die
Sensitivität einer analytischen Methode zur Detektion von Spuren
migrierter Silikonöle hohe Ansprüche gestellt. Sehr niedrige
Detektionsgrenzen lassen sich durch die Graphitrohr-Atomabsorptionsspektroskopie
erzielen. Mittels dieser Technik wurde eine Methode für Polydimethylsiloxan
(Silikonöl) entwickelt und für 8 Formulierungen sowie zwei verschiedene
Silikonöle entsprechend der ICH-Richtlinie validiert. Die Methode
ist linear im Bereich zwischen 10 und 60 µg/l, bezogen auf die jeweilige
parenterale Lösung. Die Nachweisgrenze liegt bei 7 µg/l, die
Bestimmungsgrenze bei 10 µg/l. Die Wiederfindungsraten liegen zwischen
80 und 120 %. Da durch Atomabsorptionsspektroskopie grundsätzlich
nicht zwischen organischem und anorganischem Silicium unterschieden wird,
muß die Selektivität durch eine Abtrennung des Silikonöls
während der Probenvorbereitung erreicht werden. Die Methode läßt
sich zur Spurenanalyse migrierter Silikonöle in wäßrigen
Arzneilösungen einsetzen, die zum Beispiel durch Ablösung von
Silikonöl von silikonisierten Glaswänden oder Gummistopfen eintreten
können. Daneben können außerdem geringste Mengen Silikonöl
auf den Wänden ultradünn silikonisierter Glasbehältnisse
erfaßt werden. Silikonöl kann zum Teil in Form von Partikeln
in den Lösungen vorliegen, daher kann versucht werden, die Partikelzahl
mit parallel durchgeführten Silikonölmessungen zu korrelieren.
Key words Atomic absorption
spectrometry · Parenteral glass containers · Poly(dimethylsiloxane)
· Silicone oil, trace analysis, validation
© ECV- Editio Cantor Verlag (Germany) 2001