Rubrik: -
(Treffer aus pharmind, Nr. 08, Seite 875 (2002))
Wilde F
Geschlossene Systeme im biotechnologischen Anlagenbau / Wilde F
Geschlossene Systeme im biotechnologischen Anlagenbau
Frank Wilde
LSMW GmbH, Stuttgart
Im biotechnologischen Anlagenbau werden sogenannte
geschlossene Systeme eingesetzt, um das herzustellende Produkt
gegen Kontaminationen zu schützen. Ebenso müssen aber auch Personen
und Umwelt bei gewissen Produktionsprozessen vor den Organismen/Zellen
oder Produkten/Inhaltsstoffen geschützt werden.
Nach EG-GMP-Leitfaden sollen Zellkultur-Anlagen, soweit möglich,
als geschlossene Systeme ausgeführt werden. Dieses Containment
ist als Abgrenzung der Anlage zur Umgebung hauptsächlich durch Kraftschluß
und Filtersysteme zu verstehen. Allerdings werden in den meisten Fällen
im Betrieb (z. B. eines Bioreaktors) die Behälter be- und entlüftet
und Medien werden zu- und abgeführt. Um bei diesen Anwendungen das
System vor dem Eindringen von kontaminierenden Substanzen oder Organismen
geschlossen zu halten, werden sterilisierbare Filter installiert oder
zuvor sterilisierte Medien über in sich geschlossene Leitungs- und
Schlauchsysteme zugeführt. Die Herausforderung an das Design solcher
Anlagen liegt darin, die Abdichtung, vollständige Sterilisation und
Reinigbarkeit zu realisieren und zu gewährleisten. Die kritischen
Schnittstellen an den Systemgrenzen sind Anschlußstellen für
mobile Behälter, Rührwerksdurchdringungen, Probenahmesysteme
und Leitungen zu einseitig offenen Systemen, wie z. B. Zellrückhaltesysteme
bei kontinuierlichen Fermentationen.
Für alle Anwendungsbereiche im Anlagenbau sind technische Lösungen
und Komponenten auf dem Markt erhältlich. Entscheidend für die
Funktionsfähigkeit der biotechnologischen Anlage sind aber Detailausführung
und Integration der Komponenten und Apparate.
Key Words Bioreaktor
· Containment · Filtration · Kontamination ·
Reinigung · Sterilisation
© ECV- Editio
Cantor Verlag (Germany) 2002