Rubrik: europharm
(Treffer aus pharmind, Nr. 02, Seite 256 (2010))
Ermer J
„Quality by Design“ bei analytischen Verfahren / Konsequenzen und Möglichkeiten / Ermer J
„Quality by Design“ bei analytischen Verfahren
Konsequenzen und Möglichkeiten
Joachim Ermer1, Phil J. Borman2, John Carolan3, Patrick Faulkner4, Christof Finkler5, Oliver Grosche6, Melissa Hanna-Brown7, Jörg Hoffmann8, Imogen Gill7, Alexander Lenhart10, Phil W. Nethercote11, Andy Rignall12, Torsten Sokoliess13, Guido Wegener14 und Matthias Pohl6
1 Sanofi-Aventis, Frankfurt, Deutschland
2 GSK, Stevenage, Großbritannien
3 Merck Sharp & Dohme Corp., Irland
4 Pfizer, Newbridge, Irland
5 F. Hoffmann – La Roche Ltd, Basel, Schweiz
6 Novartis, Basel, Schweiz
7 Pfizer, Sandwich, Großbritannien
8 Merck KGaA, Darmstadt, Deutschland
10 Abbott, Ludwigshafen, Deutschland
11 GlaxoSmithKline, Irvine, Großbritannien
12 Astrazeneca, Macclesfield, Großbritannien
13 Boehringer Ingelheim, Biberach a. d. Riss, Deutschland
14 Bayer Healthcare, Berlin, Deutschland
Robustheit und Zuverlässigkeit analytischer Methoden sowie deren kontinuierliche Verbesserung über den Lebenszyklus sind von großer Bedeutung für die Sicherstellung von Qualität, Sicherheit und Wirksamkeit eines pharmazeutischen Produktes und ein gemeinsames Interesse von Behörden und Industrie. Um ersteres zu erhöhen und eine kontinuierliche Verbesserung zu erleichtern – man könnte fast sagen erst zu ermöglichen – haben Arbeitsgruppen der EFPIA und der PhRMA gemeinsam ein Positionspapier erstellt, um die weitere Diskussion in der pharmazeutischen Industrie und mit den regulatorischen Behörden zu stimulieren.
Zwei grundsätzliche Konzepte werden definiert und beschrieben:
Das eine adaptiert Quality-by Design-Schritte, -Werkzeuge und -Herangehensweisen für Herstellprozesse auf die Entwicklung und Anwendung analytischer Verfahren, um das Potential zur Erhöhung der Robustheit und Zuverlässigkeit optimal ausschöpfen zu können.
Das zweite Konzept formuliert die Anforderungen an das jeweilige Analyseverfahren als „Analytical Target Profile“ (ATP). Dieses soll im Zentrum des regulatorischen Zulassungsverfahrens stehen, d. h. ein ATP wird von den Behörden zugelassen, nicht eine individuelle Methode. Jede Methode, welche die Anforderungen des ATP erfüllt, kann eingesetzt werden, natürlich unter strikter Beachtung eines internen Änderungssystems (Change Control Management). Damit würden sich auch die Verfahrensweisen bei Änderungen nach der Zulassung vereinfachen und ein wirklich kontinuierlicher Verbesserungsprozess ermöglicht werden. Unter Einbeziehung historischer Daten und Erfahrungen ist dieses Konzept auch auf etablierte Produkte anwendbar.
© ECV- Editio
Cantor Verlag (Germany) 2009