Rubrik: Originale
(Treffer aus pharmind, Nr. 07, Seite 890 (2008))
Bomblies L
Qualifizierung pharmazeutischer Wasseranlagen / Anforderungen und Praxiserfahrungen / Bomblies L
Qualifizierung pharmazeutischer Wasseranlagen
Kristina Schlegel, Peter Bappert, gempex GmbH, Mannheim
Korrespondenz: Peter Bappert, gempex GmbH, Besselstr. 6, 68219 Mannheim (Germany), e-mail: public-relation@gempex.com
Wasser ist einer der wichtigsten Rohstoffe der pharmazeutischen Industrie und wird für unterschiedliche Anwendungen benötigt.
Die Qualität des Wassers ist dabei von großer Bedeutung und wird definiert durch nachweislich einzuhaltende Grenzwerte
für verschiedene chemische sowie mikrobiologische Verunreinigungen. Aufgrund
der Anfälligkeit des Wassers für mikrobiologische
Kontamination und Schwankungen in der Wasserqualität kommt es immer wieder zu Qualitätsproblemen,
deren Konsequenzen bis zum Rückruf von Produkten reichen können. Wie diese Qualitätsprobleme vermieden werden können, ist in den GMP-Regularien
beschrieben, die die Anforderungen an die Erzeugung von Wasser detailliert darstellen.
Neben den entsprechenden Guidelines
der FDA, EMEA, PIC/S und ISPE geben auch die Monographien zu den verschiedenen
Wasserqualitäten in den Arzneibüchern
Auskunft über die Anforderungen.
Der Nachweis, dass eine Wasseranlage geeignet ist, kontinuierlich Wasser der gewünschten
Qualität zu liefern, wird durch die Qualifizierung erbracht, die in den Regularien ausdrücklich gefordert wird. Bei der Qualifizierung von Wasseranlagen gibt es einige Prüfpunkte, die neben den üblichen Anforderungen an die Qualifizierung
speziell für Wasseranlagen zu beachten
sind. Dies betrifft insbesondere die sogenannte Leistungsqualifizierung (Performance
Qualification = PQ). Sie zeichnet
sich bei Wasseranlagen durch die ungewöhnlich
lange Dauer von einem Jahr aus. Innerhalb dieses Jahres werden in der PQ drei Phasen durchlaufen, in denen in vordefinierten Intervallen Proben gezogen
und analysiert werden. Nach Abschluss
der Qualifizierung wird die Wasserqualität
weiterhin durch ein kontinuierliches
Monitoring kontrolliert. Die Praxis
zeigt, dass bei der Qualifizierung von Wasseranlagen Schwierigkeiten häufig beim formalen Ablauf auftreten. So sind beispielsweise die Akzeptanzkriterien nicht klar definiert, die Dokumentation unvollständig, kritische Komponenten nicht ausreichend spezifiziert oder Schnittstellen nicht eindeutig abgegrenzt. Mit einer systematischen Vorgehensweise bei der Qualifizierung lassen sich viele Fehler vermeiden. Die nachfolgende Arbeit
beschreibt die Anforderungen an die Qualifizierung von Wasseranlagen, zeigt die häufigsten Fehler aus der Praxis und gibt Tipps zu deren Vermeidung.
Key words Qualifizierung • Reinstwasser • Validierung • Wasseranlagen
© ECV- Editio
Cantor Verlag (Germany) 2008