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(Treffer aus pharmind, Nr. 08, Seite 856 (2002))
Kudernatsch H
Pharma-Wasser - Ein kritischer Rohstoff in der pharmazeutischen Verwendung / Kudernatsch H
Pharma-Wasser - Ein kritischer Rohstoff in der pharmazeutischen Verwendung
Heinz Kudernatsch
PAC Pharma-Anlagen-Consult GmbH, Nürnberg
In den vergangenen zehn Jahren war im Bereich von Wasser
für pharmazeutische Zwecke eine besondere Dynamik zu beobachten.
Dies bezieht sich sowohl auf geänderte Anforderungen der Arzneibücher
und bei den Definitionen in den Leitlinien bzw. Guidelines
als auch auf die Technologien der Herstellverfahren. Durch die US Pharmacopoeia
(USP) 23 (1996) wurde die Leitfähigkeitsmessung als Summenprüfung
für die chemische Qualität und die Total Organic Carbon (TOC)-Messung
als Gesamtwert für die oxidierbaren Substanzen eingeführt. Von
der FDA und in der Ph. Eur. wurden Keimlimits definiert.
Von der European Agency for the Evaluation of Medicinal Products (EMEA)
wurde der CPMP/CVMP Note for Guidance on Quality of Water for Pharmaceutical
Use im Oktober 2001 veröffentlicht und sollte im Juni 2002
zur Anwendung kommen. Inzwischen wurde eine veränderte Fassung, auf
die im folgenden Beitrag im einzelnen eingegangen wird, veröffentlicht.
Durch den Note for Guidance on Quality of Water for Pharmaceutical
Use wird eine neue Wasserqualität - Highly Purified Water (HPW)
- eingeführt, das auch bereits im Europäischen Arzneibuch festgeschrieben
ist. Bei der Herstellung von Purified Water (PW) wird aufgrund der hohen
Anforderungen an die Leitfähigkeit vor allem eine Kombination von
Umkehrosmose und elektrochemischer Entsalzung (RO/ EDI) in der pharmazeutischen
Produktion eingesetzt. Ein beträchtlicher Kostenanteil für das
PW beläuft sich auf den hohen Aufwand an Energie und den Verlust
von Spülwasser in der Zeit der Zirkulation, wenn kein Wasser produziert
wird.
Zur Herstellung von Water for Injection (WFI) werden das Thermokompressionsverfahren
und das Mehrstufendruckkolonnenverfahren gegenübergestellt. Wenn
überwiegend kaltes WFI verwendet wird, ist das Thermokompressionsverfahren
von Vorteil. Bei Heißlagerung und Heißverteilung von WFI ist
dagegen das Mehrstufenverfahren günstiger, nicht zuletzt aufgrund
der geringen Kosten für Wartung und Instandhaltung.
Durch eine sorgfältige Auslegung des Lager- und Verteilsystems muß
sichergestellt werden, daß das hergestellte Wasser ohne Qualitätsverlust
in den benötigten Mengen und Temperaturen am Verbrauchsort zur Verfügung
steht unabhängig davon, ob es sich um PW, WFI oder HPW handelt. In
der Planung ist zunächst die richtige Werkstoffauswahl neben den
Entscheidungen zur Sanitisierung oder Sterilisation des Systems zu treffen.
Von entscheidender Bedeutung ist darüber hinaus das Design der Anlage:
Totraumfreiheit, Stutzenlänge, Art der löslichen Verbindungen
und der Armaturen und Einbauten.
Key Words
Note for Guidance on Quality of Water for Pharmaceutical Use ·
Purified Water · Highly Purified Water · Water for Injection
© ECV- Editio
Cantor Verlag (Germany) 2002